Die Klimaanlage – ein praktischer Begleiter das ganze Jahr hindurch

Klimaanlagen galten bei ihrer Einführung Ende der 1960er-Jahre als Privileg der Luxusklasse. Heute wird die Mehrheit aller Neuwagen in der Schweiz mit Aircondition ausgeliefert.

Das Gute daran: Sie sorgt für angenehme Temperaturen im Sommer und ist auch im Winter bei beschlagenen Scheiben nützlich, da sie dem Innenraum Feuchtigkeit entzieht. Denn: Feuchte Kleidung, nasse Schuhe, die Atemluft – bei Temperaturen unter fünf Grad Celsius führt dies rasch zu beschlagenen Scheiben. Viele fahren in einem solchen Fall trotzdem los und wischen mit der Hand schnell ein kleines Guckloch in die «Nebelwand». Keine gute Idee: Freie Sicht durch freie Scheiben ist eine der grundsätzlichen Voraussetzungen für die Fahrsicherheit.

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Korrekte Wartung ist wichtig

Damit die Klimaanlage einwandfrei funktioniert, muss sie korrekt gewartet werden. Nach drei bis vier Jahren sollte man eine erste Kontrolle durchführen lassen und anschliessend alle zwei Jahre wiederholen. Ein Garant für die fachmännische Wartung sind die dem AGVS angeschlossenen Garagenbetriebe, bei denen auch das Informations- und Wartungsdokument für Klimaanlagen «Einsteigen und Wohlfühlen» erhältlich ist. Ein regelmässiger Check der Klimaanlage (u.a. auf ausreichend Kältemittel und Kältemittelöl) lohnt sich, denn er beugt einer allfälligen teuren Reparatur vor. Da es unterschiedliche Kältemittel gibt, die untereinander nicht vermischt werden dürfen, ist bei der Wartung speziell auch auf diesen Punkt zu achten.


Damit es nicht riecht

Wenn man die Klimaanlage ausschliesslich im Sommer benutzt oder nur Kurzstrecken fährt, bleibt Feuchtigkeit am Verdampfer. Resultat: Pilze und Bakterien machen sich breit, im Auto beginnt es zu riechen. Zwar kann der Verdampfer in der Werkstatt gereinigt und desinfiziert werden, besser sind jedoch vorbeugende Massnahmen:

  • Klimaanlage jeweils fünf Minuten vor Ende der Fahrt ausschalten, damit der Verdampfer abtrocknet.
  • Aktivkohle- und Pollenfilter regelmässig austauschen, ansonsten werden sie zur Retourkutsche in Form einer Bakterienschleuder.
     

Eine Schattenseite der Klimaanlage kommt im Winter weniger zum Tragen: der höhere Treibstoffverbrauch. Sind die Scheiben beschlagfrei, kann die Klimaanlage mit gutem Gewissen für den Rest der Fahrt ausgeschaltet werden. In den letzten Jahren wurden im Bereich «Umweltschutz» weitere Fortschritte erzielt: Das früher eingesetzte Kältemittel R12 und auch andere FCKW-haltige Substanzen – bekannt als Ozonschichtkiller – sind seit 1995 verboten. Ersetzt wurden sie durch R134a, das ohne Chlor auskommt und weniger umweltschädigend ist. Dennoch wirkt auch R134a als Treibhausgas. Auch deshalb sollten Undichtheiten im System so schnell wie möglich behoben werden. Um den negativen Einfluss auf das Klima zu verringern, halten bei neueren Fahrzeugen mit R1234yf und R744 (Co2) ein weiteres Kältemittel Einzug.


Fünf Tipps zum Umgang mit der Klimaanlage im Winter

  • Vorschriftsmässig in einer AGVS-Garage die Frischluftfilter wechseln lassen.
  • Selbst wenn die Klimaanlage den ganzen Winter nicht benötigt wird: Ein Mal pro Woche sollte sie für ein paar Minuten mitlaufen. Das verhindert «Standschäden» am Kompressor und dem Kältemittelkreislauf,
  • Gegen unangenehme Gerüche hilft zusätzlich das Auftragen von Desinfektionsmitteln – am besten einmal jährlich vom Klimaspezialisten in einer AGVS-Garage,
  • Nach dem Einsteigen sofort den Motor starten, die Klimaanlage einschalten, Luftzufuhr auf Umluft stellen, den Luftstrom gegen die Scheiben richten, für das Gebläse die grosse Stufe wählen. Achtung: Beim Kaltstart braucht der Motor die Wärme mehr als die Insassen. Erst nach einigen Minuten die volle Heizleistung wählen.
  • Klimaanlage einige Minuten vor dem Abstellen des Fahrzeuges ausschalten, um so den Verdampfer abzutrocknen.

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