Mit Reifen eine faire Marge erzielen

Fragen an CEO Continental Suisse

Mit Reifen eine faire Marge erzielen

26. März 2021 agvs-upsa.ch – Bereits heute ist Continental der drittgrösste Personenwagen- und der viertgrösste LKW-Reifenhersteller der Welt. Mit der Strategie «Vision 2030» soll die Marktposition ausgebaut werden – Daniel Freund, CEO Continental Suisse SA, im Interview. 

jas. Die beiden Landesorganisationen Continental Suisse SA und Continental Reifen Austria GmbH werden noch enger zusammenarbeiten. Dazu etabliert Continental per 1. April 2021 die neue «Sub-Region Alpen» unter der Leitung von des Schweizer CEO Daniel Freund. Ausserdem sollen smarte, digitale Reifenlösungen und die Umsetzung von ambitionierten Nachhaltigkeitszielen künftig massgeblich zum Erfolg von Continental beitragen. Mit einem Strategieprogramm «Vision 2030» für das Geschäftsfeld Reifen wollen die Deutschen ihre Position am Markt konsequent ausbauen. Im Zentrum der «Vision 2030» steht bei Continental aber auch die konsequent kundenzentrierte Ausrichtung der gesamten Organisation und aller Geschäftsaktivitäten.
 
Herr Freund, wieso ist der Schweizer Markt und die eigene Vertriebsorganisation für Continental so wichtig?
Daniel Freund, CEO Continental Suisse SA: Der Markt Schweiz ist geprägt von Premiumprodukten. Unsere Marke Continental hat auch deshalb eine sehr starke Marktposition. Wir haben nicht nur für das Produkt Reifen einen hohen Qualitätsanspruch, sondern auch für den Service rundherum. So haben wir mit unserem Logistikcenter in Neuendorf SO sowie der eigenen LKW-Flotte die Lieferkette in der eigenen Hand und bieten auch hier eine kundenorientierte Premium-Dienstleistung. Unser Vertrieb ist nach Kundensegmenten organisiert. Es ist mir dabei sehr wichtig, dass unsere Vertriebsleute die Kunden und deren Bedürfnisse genaustens kennen. Das gelingt uns mit Fachspezialisten im Aussendienst, auch speziell im Autohauskanal. Ein weiterer grosser Vorteil ist es, den technischen Kundendienst, das Call Center, das Marketing und die gesamte Administration in der Schweiz zu haben. Damit gelingt es uns, in allen Bereichen den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen.

Was sind die wichtigsten Neuerungen im Reifenbereich?
E-Autos benötigen Reifen mit hohen Tragfähigkeiten, Abriebfestigkeit und niedrigem Rollwiderstand, die wir mit unseren Serienreifen anbieten. Gerade in der Erstausrüstung sehen wir weitere Differenzierungen. Früher gab es Personenwagen und Transporter, inzwischen sind diverse «Zwischenprodukte» auf den Strassen: Personenwagen von konventionell angetriebenen Kleinstwagen bis zu grossen, schweren Hybrid- oder Elektrolimousinen sowie ein bunter Mix von SUV und Vans. All diese unterschiedlichen Konzepte haben eines gemeinsam: Sie fahren auf Luftreifen. Und diese Reifen müssen auf den Einsatz hin zugeschnitten sein, um zuverlässig und sicher zu funktionieren. Ähnlich breit ist die Entwicklung beispielsweise bei den Notlaufsystemen: Hier gibt es diverse Produkte vom klassischen Ersatzrad übers Notrad, das Pannenset wie das Conti Kit, bis zu Conti-Seal-Reifen, die bei einer Beschädigung der Laufläche selbstdichtend sind, und den SSR-Reifen, der bei Luftverlust das Fahrzeuggewicht über eine bestimmte Distanz tragen kann.

Welchen Einfluss haben das höhere Gewicht der Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf die Reifenentwicklung?
Die Kombination von hohem Gewicht mit einem linearen Drehmoment führt dazu, dass der Reifen extremen Belastungen ausgesetzt wird. Der Verschleiss ist deshalb höher als bei konventionellen Fahrzeugen. Zudem ist der Rollwiderstand bei einem E-Fahrzeug noch wichtiger, die Reichweite wird bei einem tiefen Rollwiderstand positiv beeinflusst. Die Entwicklung neuer Reifen muss also Abrieb und Rollwiderstand im Fokus haben, ohne dass dabei sicherheitsrelevante Eigenschaften wie Bremsen, Handling oder auch Aquaplaning negativ beeinflusst werden. Auch die Traglast der Reifen muss nach oben angepasst werden, damit alle Fahrzeuge damit bereift werden können.

Wieso sollte der Garagist seinen Kunden einen Continental-Reifen empfehlen?
Durch den hohen Erstausrüsteranteil erfüllen die Continental-Reifen die Herstellerspezifikationen. Somit hat der Garagist immer die Sicherheit, dass der gewählte Reifen bestens auf das Fahrzeug passt. Durch unseren Swissness «finish» hat der Garagist in jeder Situation die richtigen Ansprechpartner in der Schweiz. Ein verlässliches Pricing rundet das Angebot ab. Es muss möglich sein, mit dem Produkt Reifen eine faire Marge zu erzielen, dafür setze ich mich auch persönlich stark ein. Studien haben ausserdem gezeigt, dass das Vertrauen der Endkunden in die Marke Continental sehr hoch ist.

Welche innovativen Lösungen für den Automotive Aftermarket bietet Continental neben Reifen noch an?
Unser neuer Felgen- und Reifen-Konfigurator macht es dem Garagisten einfach, eine passende Räder- und Reifen-Kombination zu finden. Gleichzeitig können auch noch die Reifendruck-Sensoren im gleichen Tool bestellt werden, was sehr effektiv ist und viel Zeit einspart. Ich rate allen Partnern, die noch keinen Login haben, sich mit unserem Aussendienst in Verbindung zu setzen. Dieser kann die Funktionen des Shops einfach aufzeigen und, wenn gewünscht, auch gleich den Zugang organisieren. 

Hat sich der Kontakt zum Schweizer Garagisten durch die Pandemie verändert? Setzen Sie mehr digitale Tools ein?
Es war uns immer sehr wichtig, dass wir auch in der Pandemie für unsere Kunden erreichbar sind. Wenn immer möglich ist unsere Verkaufsmannschaft telefonisch oder via Video-Konferenz mit unseren Partnern in Kontakt. Sollte ein persönlicher Besuch gewünscht und auch erforderlich sein, ist das unter den vorgegebenen BAG-Richtlinien möglich. Wir haben gelernt, dass mit den digitalen Hilfsmitteln sehr vieles möglich ist, manchmal aber auch ein Besuch vor Ort unumgänglich ist.
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