«Gemeinsam sind wir stark»

Coronavirus

«Gemeinsam sind wir stark»

20. April 2020 agvs-upsa.ch – AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli ist enttäuscht über den Bundesratsentscheid. Einen ersten Lichtblick sieht er darin, dass die Werkstätten aktuell wieder etwas besser ausgelastet sind.
 

abi. Sind Sie enttäuscht, dass die Showrooms voraussichtlich bis am 11. Mai geschlossen bleiben? Oder sind Sie vor allem froh, dass es nun ein Datum gibt, auf das die Garagisten hinarbeiten können?
Urs Wernli: Ich bin sehr enttäuscht. Die Ungleichbehandlung im Detailhandel ist nicht nachvollziehbar und entbehrt jeglicher Logik. Der AGVS hat dem BR schon früh ein verlässliches Konzept vorgelegt, wie der Verkauf von Autos und Nutzfahrzeugen ohne Risiko für die Gesundheit wieder aufgenommen werden kann. Auch bei bedienten Waschanlagen lässt sich ein physischer Kontakt gut vermeiden.

Können Sie nachvollziehen, dass sich der Bundesrat für eine schrittweise Lockerung ausgesprochen – und nicht wie von einigen Seiten gefordert eine komplette Aufhebung forciert hat?
Ja, die schrittweise Lockerung der Covid-19-Massnahmen befürworten wir grundsätzlich. Dass zum Beispiel das Verbot von Versammlungen mit mehr als fünf Personen noch bis in den Juni gilt, erachten wir als durchaus sinnvoll. 

Wie erleben Sie die die AGVS-Mitglieder in der jetzigen Situation? Überwiegt die Unsicherheit oder gibt es auch Zuversicht?
Die Garagisten wissen, dass die Gesundheit ihrer Kunden und Mitarbeitenden an erster Stelle steht. Entsprechend setzen sie die Abstands- und Hygienemassnahmen konsequent um. Sie machen sich aber verständlicherweise zunehmend Sorgen um ihre wirtschaftliche Existenz. Das Ausmass der Krise ist noch nicht absehbar. Dass wenigstens die Werkstätten aktuell wieder etwas besser ausgelastet sind, ist ein erster Lichtblick.

Haben Sie bereits Rückmeldungen dazu, wie die Reifensaison – trotz Coronavirus – angelaufen ist?
Ja, in den letzten Tagen haben wir diesbezüglich vermehrt positive Nachrichten erhalten. Es werden zunehmend mehr Termine für den Reifenwechsel vereinbart. Viele unserer Mitglieder sind diesbezüglich auch aktiv auf ihre Kunden zugegangen – genauso wie mit der Information, dass der Werkstattbetrieb offen ist. 
 
Ein Blick in die Zukunft: Welche Spuren wird die Coronavirus-Pandemie in der Autobranche hinterlassen?
Das hängt stark von der Dauer der Notlage ab. Je länger sie noch anhält, umso mehr werden die Garagen in ihrer wirtschaftlichen Substanz getroffen. Mit einer gewissen Normalisierung rechnen wir erst im Verlauf des zweiten Halbjahres. Dies auch im Hinblick auf die aktuellen Einschränkungen bei der Automobilproduktion, insbesondere bei den Elektrofahrzeugen.
 
Ihre persönliche Botschaft an die Garagisten?
Es ist mir ein grosses Anliegen, allen AGVS-Mitgliedern, Zulieferern, Partnerverbänden und nicht zuletzt den Sektionsvorständen sowie allen AGVS-Chargenträgern und Mitarbeitenden des AGVS für ihren engagierten Einsatz meinen grossen Dank auszusprechen. Gemeinsam sind wir stark – und gemeinsam halten wir auch durch!

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