Warum die heutige Klimapolitik scheitert

Plädoyer für die Kostenwahrheit

Warum die heutige Klimapolitik scheitert

17. Januar 2023 agvs-upsa.ch – «Hinter allem lauert die Klimapolitik.» Reiner Eichenberger, Finanz- und Wirtschaftswissenschaftler der Universität Freiburg übte auf der Bühne starke Kritik an der Schweizer Klima- und Verkehrspolitik und zeigte auf, warum das Auto klimafreundlicher als das Velo ist.

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Das Auto soll nachhaltiger sein als das Velo? Mit dieser These begrüsste Moderator Röbi Koller den nächsten Gast, Reiner Eichenberger, Finanz- und Wirtschaftswissenschaftler der Universität Freiburg.

cym. Die heutige Klimapolitik scheitert. Davon ist Reiner Eichenberger überzeugt. In seinem provokativen Referat ging der Finanz- und Wirtschaftswissenschaftler der Universität Freiburg und Forschungsdirektor des Center for Research in Economics, Management and the Arts (CREMA) auf die fehlende Kostenwahrheit in der Schweizer Klima- und Verkehrspolitik ein. «Die Ökonomie funktioniert über Angebot und Nachfrage. Die Politik konzentriert sich aber nur auf die Nachfrage und versucht diese mit allen Mitteln und fraglichen Berechnungen zu drosseln.» Die ganzen Pläne seien unbrauchbar und die Politik unwirksam. «Es ist erstaunlich, wie man planen kann, wenn man nichts weiss», betonte er. Da gäbe es unzählige Studien und Pläne über den Stromverbrauch für die nächsten 30 Jahren, aber nicht mal der Krieg in der Ukraine wurde miteinberechnet.»

Er präsentierte für einer seiner Thesen, dass die Klimapolitik nicht im Geringsten das grösste Problem der aktuellen Zeit sei, die Zahlen über die Kosten zu den Lärm- und Klimaschäden, die der Verkehr verursacht. Er legte jedem Gast ans Herz, diese beim Bundesamt für Raumentwicklung ARE und dem Bundesamt für Statistik BFS einzusehen und auf die Personenkilometer runterzubrechen. Es folgte eine Berechnung, die viele im Raum zum Lachen brachte und beweisen sollte, warum das Auto klimafreundlicher als eine Fahrt mit dem Velo ist. Er nannte die vielen Kalorien, die ein Velofahrer zu sich nimmt, verknüpfte sie mit den vielen Tramschienen, die einen Unfall verursachen können und der warmen Dusche, die es nach der sportlichen Betätigung braucht. «Das Velo ist nur nachhaltig für Kaltduscher, die eine strenge Klimadiät einhalten», so sein Fazit.

Sein Tipp an Bundesbern: «Anstatt eine Studie nach der anderen, die nicht neutral und schnell mal mit 80’000 Franken zu Buche schlagen, soll man sich auf die Berechnungen für Kostenwahrheit fokussieren.» Damit liesse sich die Entwicklung massgeblich steuern. «Fragen Sie einmal einen Velofahrer, wie viel er bereit wäre, zu bezahlen, um all die gewünschten Veloschnellstrassen zu bauen. Die Verkehrsteilnehmenden müssen sich den Kosten des eigenen Verbrauchs bewusst sein.» Mobility Pricing sei die richtige und langfristige Lösung. Denn das Problem ist bekannt: Elektroautos sind ohne Abgaben auch gratis auf den Strassen unterwegs.

Auch der stetige Ausbau des ÖV werde nicht zu weniger sondern zu mehr Verkehr führen. «Wenn mehr Familien aufs Land ziehen, werden vielleicht die Kinder mit dem Zug in die Schule fahren, aber die Eltern nehmen weiterhin das Auto für den Weg ins Büro», sagt er. Deshalb werde der Verkehr auch auf den Strassen zunehmen. «Man kann den ÖV und den Strassenverkehr nicht unabhängig voneinander betrachten. Die Verkehrsarten sind komplementär zueinander. Zudem sei es ein Irrglaube, dass der künftig zusätzlich benötigte Strom für E-Autos über Wind- und Solarenergie stammen werde. «Dieser Strom für Elektroautos wird weiterhin aus der Energie fossiler Energieträger gewonnen. Für diese Menge müssen neue Stromnetze ans Werk und andere können nicht abgeschaltet werden.» Zudem: «Andere Länder werden sich freuen, dass wir diese Kosten auf uns nehmen, den Benzinpreis senken. Die Verbrenner werden am Ende günstig einfach ausserhalb der EU gefahren.» Das Politikversagen hat somit System.

 
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