Schon ein Dreitagebart vermindert die Schutzwirkung

Korrekter Atemschutz

Schon ein Dreitagebart vermindert die Schutzwirkung

15. September 2022 agvs-upsa.ch – Für die Sicherheit der Mitarbeitenden in einem Garagenbetrieb ist es wichtig, die korrekten Atemschutzmassnahmen zu treffen. Bei den vielen Kriterien und Normen, die es zu beachten gilt, kann man leicht den Überblick verlieren. Eine kurze Übersicht der wichtigsten Massnahmen schafft hier Abhilfe.

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Besondere Vorsicht ist beim Lackieren mit Polyurethanlacken geboten. Diese enthalten Isocyanat, das Asthma hervorrufen kann. Foto: AGVS-Medien

mfi. Atemschutzmasken und -geräte schützen vor Gasen, Dämpfen, Stäuben oder Nebeln, die für den Menschen schädliche Stoffe oder Organismen enthalten. Ein nicht richtig verwendeter Atemschutz oder ein ungeeigneter Atemschutz für eine spezifische Arbeit kann eine akute oder längerfristige Gefahr für die Gesundheit darstellen. Um dies zu vermeiden, gilt es Folgendes zu beachten: 

1. Eine gute Passform
Die Passform von Masken ist nebst der eigentlichen Schutzwirkung der Maske wohl die wichtigste Komponente beim Atemschutz. Sollte beim Tragen einer Atemschutzmaske zwischen Maske und Gesicht Leerraum entstehen, können Partikel und Schadstoffe in die Atemwege gelangen. «Ganz generell kann man sagen, dass Atemschutzmasken nur dann schützen, wenn sie gut an die Gesichtsform passen und korrekt eingesetzt werden», sagt Adrian Vonlanthen, Mediensprecher Arbeitssicherheit bei der Suva. Dies betrifft speziell Bartträger, denn Gesichtsbehaarung beeinträchtigt die optimale Abdichtung bei Masken. Bereits ein Dreitagebart kann die Schutzwirkung einer Atemschutzmaske massiv vermindern. 

2. Wie wähle ich die richtige Maske aus?
Es gibt nicht die Masken, sondern es existieren unterschiedliche Schutzmasken und Atemschutzlösungen für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen. Eine Aufstellung aller Arbeiten, die imBetrieb erledigt werden, kann helfen, die entsprechenden Atemschutzsysteme pro Arbeitsbereich zu definieren. Beim Schleifen entstehen andere Emissionen als beim Lackieren und umgekehrt. Für mineralische Stäube, Faserstäube und Schleifstäube reichen Partikelfiltermasken. Sobald aber Gase und Dämpfe oder andere krebserregende Stäube in einem Arbeitsprozess freigesetzt werden, müssen entsprechende Gasfilter bis hin zu Isoliergeräten als Atemschutz verwendet werden. 

3. Die verschiedenen Filterarten
Partikelfilter bestehen aus elektrostatisch geladenen Fasern, um Partikel festzusetzen. Die Partikelfilter, die gegen Stäube und Aerosole wirksam sind werden mit «FFP1», «FFP2» und «FFP3» beziehungsweise «P1», «P2» und «P3» deklariert. Bei beiden Bezeichnungen bedeutet die Zahl 1 ein geringes und 3 ein höheres Abscheidevermögen. Gasfilter werden mit Buchstaben und Farben unterteilt. Die Suva unterscheidet hierbei 5 verschiedene Filtertypen. Der Filtertyp «B», meist grau gekennzeichnet, ist beispielsweise wirksam gegen anorganische Gase und Dämpfe wie Chlor und Blausäure. Bei Gasfiltern wird ausserdem die Kapazität des Filters mit Klasse 1, 2 und 3 angegeben. Auch hier bedeutet die Zahl 1 eine geringe und 3 eine grosse Filterkapazität. 

4. Wann muss der Filter getauscht werden?
Auch Atemschutzfilter haben Verfalldaten und können Schaden nehmen, wenn sie nicht korrekt gelagert werden. Atemschutzmasken und Filter sollten an einem trockenen Ort geschützt vor Flüssigkeiten und sonstigen Einflüssen gelagert werden. Bei der Verwendung einer neuen Maske muss das Haltbarkeitsdatum auf der Packung überprüft werden. Einwegmasken – wie es der Name schon suggeriert – sollten höchstens einmal und nur während der vom Hersteller deklarierten Zeitspanne verwendet werden. Partikelfilter müssen bei der aktiven Verwendung zwingend gewechselt werden, wenn das Flies im Filter durch Partikel verstopft ist. Dem Maskenträger wird dies durch erschwertes Atmen bewusst. Ein Wechsel ist ebenfalls erforderlich, wenn der Partikelfilter verschmutzt oder beschädigt ist. Filter gegen Gase und Dämpfe lassen Schadstoffe durch, sobald das Filtermedium gesättigt ist, ohne dass sich beim Träger der Atemwiderstand in der Maske verändert. Ab diesem Punkt spricht man von einem Durchbruch und die Schutzwirkung ist nicht mehr gewährleistet. Die Einsatzdauer eines solchen Filters ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Konzentration, die Art der Schadstoffe, die Atemleistung des Anwenders, die Luftfeuchtigkeit und die Umgebungstemperatur. Ein Gasfilter sollte im Zweifelsfall also lieber zu früh als zu spät gewechselt werden. 
 
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