Diese Investitionen lohnen sich auf jeden Fall

Nachhaltigkeit

Diese Investitionen lohnen sich auf jeden Fall

18. Oktober 2023 agvs-upsa.ch – Das Bewusstsein für nachhaltige Produkte wächst bei den Endkundinnen und Endkunden immer mehr. ­Entsprechend sind auch Schweizer Produzenten gefordert. Pascal Briggeler, dipl. Techniker HF und Leitung ­Labor bei Riwax, gibt einen Einblick. Sascha Rhyner


Riwax forscht an seinem eigenen Standort für mehr Nachhaltigkeit. Foto: Riwax

Pascal Briggeler, Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Wie unterstützt Riwax seine Kunden in diesem Bereich?
Pascal Briggeler: Nachhaltigkeit ist sehr wichtig. Wir versuchen, die Kunden professionell zu informieren und auf Fragen spezifisch einzugehen. Auch die kostenlose Rückgabe entlastet die Kunden bei der Entsorgung. Die Gebinde werden bei der nächsten Lieferung zurückgenommen, kontrolliert, gewaschen und wiederverwendet. Durch die Rücknahme und Wiederverwendung von gewerblichen Gebinden werden pro Jahr Einsparungen in der Höhe von 440’000 kg CO2 und 470’000 Liter Rohöl erzielt. So ist der Kreislauf geschlossen.

Was wird besonders nachgefragt?
Je nach Kundengruppe werden andere Fragen gestellt. Speziell im Bootsbereich und Car Wash wird viel bezüglich der biologischen Abbaubarkeit von toxischen Produkten nachgefragt.

Was macht Riwax selbst bezüglich ­Nachhaltigkeit; Stichwort: Cradle-to-cradle, also eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft?
Bei der Produktentwicklung achten wir stark auf nachhaltige Alternativen bei der Rohstoffauswahl. Dabei spielen nachhaltige Komponenten eine genauso grosse Rolle wie die Grundeinstellung, keine krebserzeugenden Stoffe zu verwenden. Bei Produktion und Verpackung legen wir grossen Wert auf höchste Umweltgedanken. Produziert wird lokal in der Schweiz, es wird kein Mikroplastik verwendet, viele Produkte sind biologisch abbaubar. Der Beitrag von uns im Recycling verringert den Rohölverbrauch um 345’000 Liter, das führt zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen von 325’000 Kilo. 

Welche Entwicklungen haben Reinigungsmittel in den letzten Jahren gemacht – und in welche Richtung geht es noch bezüglich Nachhaltigkeit?
Es ist eine Tendenz zu erkennen, dass anstelle von fossilen Rohstoffen vermehrt auf pflanzliche, nachwachsende Rohstoffe zurückgegriffen wird. Rohstoffe werden immer natürlicher, und die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft von Produkten nimmt zu. 

Wo liegt bei den Kunden das grösste Potenzial, um nachhaltiger zu werden?
Das grösste Potenzial sehen wir in der Wasseraufbereitung, da Wasser ebenfalls ein knappes Gut ist. Unser Ziel ist es, dass das Prozesswasser mit unserer Chemie sich optimal biologisch abbauen lässt.

Welche Investitionen lohnen sich aus Ihrer Perspektive?
Investitionen in eine hochwertige Waschanlage und Wasseraufbereitung lohnen sich aus nachhaltiger Sicht auf jeden Fall. Kunden sollten sich bei mehreren Anbietern beraten lassen. 

Wie sehr haben sich Car-Wash-Produkte verändert und welche Anforderungen stellen Car-Wash-Anlagen?
Es dürfen nur Detergenzien – Tenside – eingesetzt werden, die den gesetzlichen Vorgaben bezüglich der biologischen Abbaubarkeit entsprechen. Dies hat vor allem in den frühen 2000er-Jahren dazu geführt, dass viele Inhaltsstoffe gestrichen wurden. Konservierungsmittel wurden eingeschränkt, um die Sensibilisierung zu reduzieren.

Es muss immer alles schneller gehen: ­waschen und trocknen. Gleichzeitig soll die Produktion immer nachhaltiger sein. Geht dieser Spagat auf und wenn ja, wie? 
Es ist eine grosse Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Durch die enge Kundenbindung, Forschung, Entwicklung und eigene Produktion in der Schweiz nehmen wir diese Kundenanforderung sehr ernst und versuchen, sie unter Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen und unserer eigenen Umweltphilosophie umzusetzen. Wir bemühen uns, die Produkte so gut aufeinander abzustimmen, dass sie sich gegenseitig unterstützen. Das bedeutet, dass beispielsweise das Shampoo den Trocknungseffekt bereits verstärkt.

Wie viel investiert Riwax bei der ­Forschung der Produkte in die Nachhaltigkeit?
Indem wir ein eigenes Labor und Forschung in Zollikofen betreiben. Wir sind bestrebt, neuartige, nachhaltige Lösungen auf den Markt zu bringen 

Wenn Sie an Ihre Produkte für die ­Endkunden denken: Welche Entwicklungen gibt es in diesem Bereich und was wollen die Endkunden?
Die Verpackung steht im Fokus. Privatkonsumenten schauen in erster Linie darauf, dass sie die Verpackung recyceln können oder sogar Produkte aus nachhaltigen, natürlichen Verpackungen kaufen. Zudem werden der Trennung und Aufbereitung der verbleibenden Verpackungsmaterialien ein grosses Augenmerk gewidmet. Auch die Nachfrage nach zertifizierten Produkten nimmt immer mehr zu. Im Fokus stehen dabei Ökolabels, aber auch Nachweise, dass Produkte beispielsweise frei von gewissen Inhaltsstoffen sind.
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