So viel kostet Auto- und Lastwagenfahren

So viel kostet Auto- und Lastwagenfahren

26. April 2016 agvs-upsa - Autobahnvignette, Autosteuer, Mineralölsteuer, etc.: Wer in der Schweiz Auto oder Lastwagen fährt, muss Steuern und Abgaben bezahlen. «20 Minuten» hat anhand dreier konkreter Beispiele ausgerechnet, wieviel.

Der Pendler
Jeden Tag fährt ein Pendler aus dem Aargau mit dem Auto zur Arbeit nach Zürich und zurück. So legt er 20'000 Kilometer im Jahr zurück, sein VW Golf Diesel braucht 5 Liter auf 100 Kilometer. Für die 1000 Liter Treibstoff muss er rund 758.70 Franken Mineralölsteuer bezahlen, hinzu kommen bei einem Literpreis von 1.45 Franken rund 116 Franken Mehrwertsteuer. Weitere 40 Franken werden für die Autobahnvignette fällig, der Pendler bezahlt insgesamt 914.70 Franken an Abgaben und Steuern.

Der Autoliebhaber
Ein Autofan aus St. Gallen hat sich seinen Bubentraum erfüllt - einen Porsche 911. Mit dem Sportwagen, der rund 10 Liter pro 100 km braucht, legt er im Jahr 30'000 Kilometer zurück. Auf die 3000 Liter Benzin werden rund 2218.50 Franken Mineralölsteuer fällig. Dazu kommen 348 Franken Mehrwertsteuer und die Vignette für 40 Fr. Des Weiteren werden Steuern beim Autokauf fällig: 8 Prozent Mehrwert- und 4 Prozent Automobilsteuer. Beim 150'000 Franken teuren Porsche fliessen so fast 18'000 Franken in die Bundeskasse. Der Autoliebhaber bezahlt für seinen 911er im ersten Jahr insgesamt 20'606.50 Franken.

Der Camionneur
Noch stärker als die Automobilisten tragen die Lastwagenfahrer zur Verkehrsfinanzierung bei. Der Güterverkehr auf der Strasse wird je nach zurückgelegter Strecke, Maximalgewicht und Emissionslevel mittels LSVA besteuert. Legt ein 20-Tonnen-Lastwagen der Schadstoffklasse EURO 3 40'000 Kilometer im Jahr zurück, liefert die Transportfirma 21'520 Franken an LSVA (Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe) ab. Der Lastwagen verbraucht auf 100 Kilometer 30 Liter, was einem Jahresverbrauch von 12'000 Litern entspricht. Darauf steht eine Mineralölsteuer von 9104.40 plus Mehrwertsteuer von 1392 Franken. Insgesamt macht dies Steuern und Abgaben in der Höhe von 32'016.40 Franken aus.

JA zur Initiative «für eine faire Verkehrsfinanzierung»
Alle motorisierten Verkehrsteilnehmer zusammen bezahlen so stolze 9 Milliarden Franken an Steuern und Abgaben pro Jahr. Doch nur gerade ein Drittel davon wird für die Strasseninfrastruktur eingesetzt. Und wenn es nach dem Bundesrat ginge, würden die Steuern sogar noch erhöht. Denn im Rahmen der Schaffung des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) soll der Mineralölsteuerzuschlag um 4 auf 34 Rappen pro Liter Treibstoff steigen.
Mit der Annahme der Initiative «für eine faire Verkehrsfinanzierung» bliebe es bei der Höhe der Steuern und es stünden pro Jahr 1,5 Milliarden Franken mehr für Strassenprojekte zur Verfügung – und das ohne Mehrbelastung für die Strassenbenützer und ohne dem öffentlichen Verkehr Beiträge zu entziehen.

Weitere Argumente für die Annahme der Milchkuh-Initiative gibt es unter dem folgenden Link!

 


Eidgenössische Volksinitiative «Für eine faire Verkehrsfinanzierung»
 
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